Kurzgeschichten
Geschichten zum nachdenken schmunzeln lachen
Die Liebe und der Wahnsinn
Es wird erzählt, dass alle Gefühle und Qualitäten des Menschen einmal ein Treffen hatten.
Als die Langeweile zum dritten Mal gähnte, schlug der Wahnsinn vor: "Lasst uns Verstecken spielen."
Die Intrige hob die Augenbraue und die Neugierde fragte: "Verstecken, was ist denn das?"
"Das ist ein Spiel." sagte der Wahnsinn. "Ich schließe meine Augen und zähle von 1 bis 1.000. Inzwischen versteckt Ihr Euch. Wenn ich das Zählen beendet habe, wird der Letzte, den ich finde, meinen Platz einnehmen, um das Spiel fortzusetzen."
Die Begeisterung und die Euphorie tanzten vor Freude. Die Freude machte so viele Sprünge, dass sie den letzten Schritt tat, um den Zweifel zu überzeugen und sogar die Gleichgültigkeit, die sonst an nichts Interesse zeigte, machte mit.
Aber nicht alle wollten mitmachen: Die Wahrheit bevorzugte es sich nicht zu verstecken, wozu auch? Zum Schluss würde man sie immer entdecken und der Stolz meinte, dass es ein dummes Spiel wäre (im Grunde ärgerte er sich nur, dass die Idee nicht von ihm kam) und die Feigheit zog es vor, nichts zu riskieren.
"Eins, zwei, drei,...", der Wahnsinn begann zu zählen.
Als Erstes versteckte sich die Trägheit, die sich hinter den ersten Stein fallen ließ. Der Glaube stieg zum Himmel empor und die Eifersucht versteckte sich im Schatten des Triumphes, der es aus eigener Kraft geschafft hatte, bis zur höchsten Baumkrone zu gelangen.
Die Großzügigkeit schaffte es kaum, sich selber zu verstecken, da sie bei allen Verstecken, die sie fand glaubte, ein wunderbares Versteck für einen ihrer Freunde gefunden zu haben: Ein kristallklarer See war ein wunderbares Versteck für die Schönheit. Eine dunkle Höhle, das war ein perfektes Versteck für die Angst. Der Flug eines Schmetterlings das beste Versteck für die Wollust. Ein Windstoß war großartig für die Freiheit. So versteckte sie sich letztlich selbst auf einem Sonnenstrahl.
Der Egoismus dagegen fand von Anfang an einen sehr guten Ort, luftig und gemütlich, aber nur für ihn. Die Lüge versteckte sich auf dem Meeresgrund (stimmt nicht, in Wirklichkeit versteckte sie sich hinter dem Regenbogen). Die Leidenschaft und das Verlangen im Zentrum der Vulkane. Die Vergesslichkeit..., ich habe vergessen, wo sie sich versteckte, aber das ist auch nicht so wichtig.
Als der Wahnsinn "999" zählte, hatte die Liebe noch kein Versteck gefunden. Alle Plätze schienen besetzt zu sein, bis sie den Rosenstrauch entdeckte und gerührt beschloss sich in der Blüte zu verstecken.
"1000", zählte der Wahnsinn und begann zu suchen.
Die Erste, die entdeckt wurde, war die Trägheit, nur drei Schritte vom ersten Stein entfernt. Danach hörte man den Glauben, der im Himmel mit Gott über Theologie diskutierte. Das Verlangen und die Leidenschaft hörte man im Vulkan vibrieren. In einem unachtsamen Moment fand der Wahnsinn die Eifersucht und so natürlich auch den Triumph. Den Egoismus brauchte er gar nicht zu suchen, ganz allein kam er aus seinem Versteck heraus, das sich als Bienennest entpuppt hatte.
Vom vielen Laufen bekam der Wahnsinn Durst und als er sich dem See näherte,
entdeckte er die Schönheit. Mit dem Zweifel war es noch einfacher, ihn entdeckte er auf einem Zaun sitzend, weil er sich nicht entscheiden konnte, auf welcher Seite er sich verstecken sollte. So fand er einen nach dem anderen, das Talent im frischen Gras und die Angst in einer dunklen Höhle.
Nur die Liebe tauchte nirgendwo auf.
Der Wahnsinn suchte sie überall. Auf jedem Baum, in jedem Bach dieses Planeten, auf jedem Berg und als er schon aufgeben wollte, erblickte er die Rosen.
Mit einem Stöckchen fing er an, die Zweige zu bewegen, bis ein Schrei ertönte. Die Dornen hatten der Liebe die Augen ausgestochen.
Der Wahnsinn war hilflos und wusste nicht, wie er seine Tat wieder gutmachen konnte. Er weinte und entschuldigte sich und er versprach ihr, für immer ihr Blindenführer zu sein.
Seit dieser Zeit, seit zum ersten Mal auf Erden Verstecken gespielt wurde,
ist die Liebe blind und der Wahnsinn immer ihr Begleiter.
Autor unbekannt
Die drei Siebe des Weisen
Zum weisen Sokrates kam einer gelaufen und sagte: "Höre, Sokrates, das muss ich Dir erzählen!"
"Halte ein!" unterbrach ihn der Weise, "hast Du das was Du mir sagen willst, durch die drei Siebe gesiebt?"
"Drei Siebe?", fragte der andere voller Verwunderung. "Ja, guter Freund! Lass sehen, ob das was Du mir sagen willst, durch die drei Siebe hindurchgeht:
Das erste ist die Wahrheit.
"Hast Du alles, was Du mir erzählen willst geprüft, ob es wahr ist?" "Nein, ich hörte es erzählen und..."
"So, so! Aber sicher hast Du es im zweiten Sieb geprüft."
Das ist das Sieb der Güte.
"Ist das, was Du mir erzählen willst, gut?"
"Nein, im Gegenteil...." "Hmmmm", unterbrach ihn der Weise, "so lasst uns auch das dritte Sieb noch anwenden.
Die Notwendigkeit
"Ist es notwendig, dass Du mir das erzählst?" "Notwendig nun gerade nicht...."
"Also", sagte lächelnd der Weise, "wenn es weder wahr, noch gut, noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste Dich und mich nicht damit."
Die wichtigsten Worte
Ein Reporter wollte es ganz genau wissen. Er interviewte deshalb eine repräsentative Anzahl jung verheirateter Paare, welches denn die wichtigsten Worte ihres Lebens seien. Die Antworten kamen einmütig und wie aus der Pistole geschossen: "Ich liebe dich!"
Auf dem Rückweg in die Redaktion begegnete er dann noch einem Paar, das sich nach über sechzig Ehejahren auf einer Bank an der Frühlingssonne wärmte. Auch sie fragte er nach den wichtigsten Worten ihres langen Lebens. Bedächtig antwortete der Mann, während die Frau ihre Hand auf seine legte: "Die wichtigsten Worte, ja, da ist einerseits das Wort "Danke" und andererseits das Wort "Entschuldigung".
Regenbogenmärchen
Vor langer Zeit begannen die Farben dieser Welt zu streiten.
Jede behauptet von sich, sie sei die Beste, die Wichtigste, die Nützlichste, die Beliebteste.
GRÜN sagte:
"Klar bin ich die Wichtigste! Ich bin das Symbol für Leben und Hoffnung. Ich wurde gewählt für das Gras, für die Bäume und die Blätter. Ohne mich würden alle Tiere sterben. Schaut euch doch in der Landschaft um und ihr werdet sehen, daß ich in der Mehrheit bin!"
BLAU unterbrach:
"Du denkst nur an die Erde! Aber betrachte doch den Himmel und das Meer! Es ist das Wasser, das die Basis für alles Leben ist und von den Tiefen des Meeres in die Wolken hinaufgezogen wird. Der Himmel gibt Raum, Frieden und Unendlichkeit. Ohne meinen Frieden wärt ihr alle nichts!"
GELB lachte in sich hinein:
"Ihr seid alle so ernst. Ich bringe Lachen, Fröhlichkeit und die Wärme in die Welt. Die Sonne ist gelb, der Mond ist gelb, die Sterne sind gelb... Eine Sonnenblume bringt die Welt zum Lächeln. Ohne mich gäbe es keinen Spaß."
Als nächstes begann ORANGE ihr Lob zu singen:
"Ich bin die Farbe der Gesundheit und der Erneuerung. Ich mag rar sein, aber kostbar, denn ich diene den Bedürfnissen menschlichen Lebens. Ich überbringe die wichtigsten Vitamine. Denkt an Karotten, Kürbis, Mango und Papayas. Ich hänge nicht ständig herum, aber wenn ich den Himmel zum Sonnenaufgang- oder untergang färbe, ist meine Schönheit so eindrucksvoll, daß niemand Gedanken an einen von euch verschwendet."
ROT konnte es nicht länger aushalten und rief:
"Ich bin der Herrscher von allen! Ich bin das Blut - Lebensblut! Ich bin die Farbe der Gefahr und der Tapferkeit. Ich bin bereit zu kämpfen. Ich bringe Feuer ins Blut. Ohne mich wäre die Erde so leer wie der Mond. Ich bin die Farbe der Leidenschaft und der Liebe, der roten Rosen und der Mohnblume."
PURPUR erhob sich zu ihrer vollen Größe:
" Sie war sehr groß und sprach mit Pomp: Ich bin die Farbe der Fürsten und der Macht. Könige, Häuptlinge und Bischöfe haben immer meine Farbe gewählt, weil ich das Symbol für Autorität und Weisheit bin. Niemand zweifelt an mir, man hört und gehorcht."
Schließlich sprach INDIGO viel leiser als all die anderen, aber mit ebensolcher Bestimmtheit:
" Denkt an mich. Ich bin die Farbe der Stille. Ihr nehmt mich kaum wahr, aber ohne mich würdet ihr alle oberflächlich werden. Ich repräsentiere Gedanken und Betrachtung, Zwielicht und tiefes Wasser. Ihr racuht mich für das Gleichgewicht und für den Kontrast, für das Gebet und den inneren Frieden."
Und so fuhren die Farben fort zu prahlen, jede von ihrer eigenen Erhabenheit überzeugt. Ihr Streit wurde lauter und lauter. Plötzlich war da ein heller Blitz und grollender Donner. Regen prasselte schonungslos auf sie nieder. Die Farben drückten sich voll Furcht einer an den anderen, um sich zu schützen. Inmitten des Lärms begann der Regen zu sprechen:" Ihr dummen Farben streitet untereinander und versucht den anderen zu übertrumpfen!
Wißt ihr nicht, daß jeder von euch für einen Zweck geschaffen wurde, einzigartig und besonders? Reicht euch die Hände und kommt zu mir!"
Sie taten wie ihnen geheißen wurde, sie kamen zusammen und reichten sich die Hände.
Der Regen fuhr fort.
" Von nun an, wenn es regnet, erstreckt sich jede von euch in einem großen Bogen über den Himmel, um daran zu erinnern, daß ihr alle miteinander leben könnt. Der Regenbogen ist ein zeichen der guten Hoffnung auf ein Morgen. Daher, immer wenn ein guter Regen die Welt wäscht und ein Regenbogen am Himmel erscheint, erinnern wir uns daran, einer den anderen würdigen."
Freundschaft ist wie ein Regenbogen:
Rot, wie ein Apfel, süß bis ins Innerste.
Orange, wie eine brennende Flamme, die niemals auslöscht.
Gelb, wie die Sonne, die deinen Tag erhellt.
Grün, wie eine Pflanze, die nicht aufhört zu wachsen.
Blau, wie das Wasser, das so rein ist.
Purpur, wie eine Blume, die bereit ist, aufzublühen.
Indigo, wie die Träume, die dein Herz erfüllen.
Mögen wir alle Freundschaften finden, die dieser Schönheit gleichen!"
verfasser unbekannt
Frage!
Bin ich ruhig, heisst es, ich sei zu still.
Bin ich laut, heisst es, ich würde stören.
Lerne ich nicht, heisst es, ich sei faul.
Lerne ich viel, heisst es, ich sei eine Streberin.
Lache ich viel , bin ich zu albern.
Lache ich nicht , bin ich zu ernst.
Frage ich nach , heisst es, ich passe nicht auf.
Frage ich nicht, heisst es, ich sei desintressiert.
Verstoße ich gegen Regeln, reden alle über mich ,
und wenn ich sie dann frage, sage alle : " Sei so, wie du bist!"
Verfasser unbekannt
Picknick mit Gott
Es war einmal ein kleiner Junge, der wollte Gott treffen.
Er wusste, dass es zu Gott eine weite Reise war, deshalb packte er seinen kleinen Koffer voll mit Keksen und einigen Getränkedosen und macht sich auf den Weg. Als er gerade drei Häuserblöcke weit gekommen war, traf er auf eine alte Frau. Sie saß auf einer Bank im Park und starrte auf die Tauben. Der Junge setzte sich neben sie und öffnete seinen Koffer. Er wollte gerade einen Schluck trinken, als er bemerkte, dass die Frau sehr hungrig aussah. Deshalb bot er ihr einen Keks an.
Sie nahm diesen dankbar an und lächelte ihm zu. Ihr Lächeln war so wunderschön, dass er es wieder sehen wollte, deshalb bot er ihr eine Dose Limonade an. Wiederum lächelte sie ihm zu. Der Junge war entzückt!
Den ganzen Nachmittag saßen sie so da, aßen und lächelten, aber sprachen kein einziges Wort. Als es zu dämmern begann, bemerkte der Junge, wie müde er war. Er stand auf, um heim zu gehen. Aber nach wenigen Schritten drehte er um, rannte zurück zur alten Frau und umarmte sie ganz fest. Sie beschenkte ihn mit ihrem strahlendsten Lächeln.
Als der Junge wenig später zu Hause ankam, war seine Mutter erstaunt über seinen freudestrahlenden Gesichtsausdruck. Sie fragte ihn: “Was hast du heute getan, dass du so glücklich bist?“ Und er antwortete: “Ich hatte Picknick mit Gott.“ Und bevor seine Mutter noch weiterfragen konnte, fuhr er fort: “Und weißt du was? Sie hat das wunderschönste Lächeln, das ich je gesehen habe!“
In der Zwischenzeit war auch die alte Frau freudestrahlend zu Hause angekommen. Ihr Sohn war verblüfft, als er den friedvollen Ausdruck auf ihrem Antlitz wahrnahm. Er fragte: “Mutter, was hast du heute erlebt, das dich so glücklich gestimmt hat?“ Sie antwortete: “Ich habe im Park Kekse gegessen mit Gott.“ Doch bevor ihr Sohn noch etwas einwerfen konnte, ergänzte sie: “Weißt du, er ist viel jünger, als ich dachte!“
anonymus
Gottvertrauen
Ein Mann flüchtete bei Hochwasser auf einen Kirchturm und vertraute darauf, dass Gott ihm hilft. Dreimal kamen Menschen mit einem Boot vorbei und wollten den Mann retten. Aber dieser blieb wo er war und wartete auf die Hilfe Gottes...der Mann ertrank schließlich. Vor Gott angekommen beklagte sich der Mann und fragte warum ihm nicht geholfen wurde. "Ich schickte Menschen zu Dir um Dich zu retten, aber Du hast ihre Hilfe ausgeschlagen" sprach Gott.
Der Schmetterling und der kleine Junge
Ein kleiner Junge sieht,
wie sich ein Schmetterling mühsam aus seinem Kokon befreien möchte.
Er hat Mitleid mit ihm und öffnet deshalb den Kokon
vorsichtig mit seinem Taschenmesser,
so dass der Schmetterling leicht herausklettern kann.
Der Schmetterling macht ein paar Flügelschläge und fällt dann tot zu Boden.
Ganz traurig geht der Junge zu seinem Vater und erzählt ihm von dem Vorfall.
Dieser sagt:
"Der Schmetterling braucht den Kampf mit dem Kokon,
um für das Leben stark genug zu sein".
Die darin enthaltene Lebensweisheit
So lästig und unangenehm Hindernisse und Probleme auch sein können,
so wichtig sind sie doch gleichzeitig.
Durch Probleme machen wir Bekanntschaft mit unseren Fähigkeiten.
Probleme sind wie die Gewichte in einem Fitnesscenter: Sie stärken uns.
Deshalb sollten wir nicht allen Problemen aus dem Weg gehen
und stattdessen dankbar für sie sein. Wenn wir sie meistern,
gehen wir gestärkt aus ihnen hervor.
Verfasser unbekannt
Auf dem Weg zur Geduld
Es war einmal ein ungeduldiger, jähzorniger, aggressiver Junge mit einem schwierigen Charakter. Sein Vater gab ihm einen Sack mit Nägeln und den Rat, jedes Mal, wenn er dabei sei die Geduld zu verlieren, oder mit jemandem in Streit zu geraten, doch einen davon in den Gartenzaun zu schlagen.
Am ersten Tag schlug der Junge 37 Nägel in den Gartenzaun. In den folgenden Wochen lernte der Junge sich zu beherrschen, und die Anzahl der Nägel, die er in den Gartenzaun schlagen musste, wurde von Tag zu Tag geringer.
Der Junge hatte herausgefunden, dass es einfacher ist, sich zu beherrschen, als Nägel in den Gartenzaun zu schlagen. Schliesslich kam der Tag, an dem er überhaupt keine Nägel mehr in den Zaun schlagen musste. Da ging er zu seinem Vater und erzählte ihm davon, dass er heute Hammer und Nägel noch nicht benutzen musste.
Sein Vater sagte, dass er nun für jeden Tag, an dem es ihm gelungen sei, sein Temperament zu kontrollieren und ruhig zu handeln, einen Nagel wieder aus dem Zaun herausziehen solle. Viele Tage vergingen bis der Junge endlich seinem Vater sagen konnte, dass nun wieder alle Nägel aus dem Zaun entfernt seien.
Da führte der Vater den Sohn zum Zaun und sprach: "Mein Sohn, Du hast diese Aufgabe gut gemeistert, aber sieh, wie viele Löcher Du im Zaun hinterlassen hast."
"Nie wieder wird es so sein wie vorher. Wenn Du jemanden im Streit mit bösen Worten verletzt, hinterlässt Du Wunden wie diese."
Anonymus
"Die Geschichte vom Baumwollfaden"
Es war einmal ein kleiner Baumwollfaden, der hatte Angst, dass es nicht
ausreicht, so, wie er war: "Für ein Schiffstau bin ich viel zu schwach",
sagte er sich, "und für einen Pullover zu kurz.
An andere anzuknüpfen, habe ich viel zu viele Hemmungen. Für eine Stickerei
eigne ich mich auch nicht, dazu bin ich zu blass und farblos.Ja, wenn ich
aus Lurex wäre, dann könnte ich eine Stola verzieren oder ein Kleid.
Aber so?! Es reicht nicht! Was kann ich schon? Niemand braucht mich. Niemand
mag mich - und ich mich selbst am wenigsten."
So sprach der kleine Baumwollfaden, legte traurige Musik auf und fühlte sich
ganz niedergeschlagen in seinem Selbstmitleid.
Da klopfte ein Klümpchen Wachs an seine Tür und sagte: "Lass dich doch nicht
so hängen, du Baumwollfaden. Ich hab' da so eine Idee: Wir beide tun uns
zusammen. Für eine Osterkerze bist du zwar als Docht zu kurz und ich hab'
dafür nicht genug Wachs, aber für ein Teelicht reicht es allemal. Es ist
doch viel besser, ein kleines Licht anzuzünden, als immer nur über die
Dunkelheit zu jammern!"
Da war der kleine Baumwollfaden ganz glücklich, tat sich mit dem Klümpchen
Wachs zusammen und sagte: "Nun hat mein Dasein doch einen Sinn."
Und wer weiß, vielleicht gibt es in der Welt noch mehr kurze Baumwollfäden
und kleine Wachsklümpchen, die sich zusammentun könnten, um der Welt zu
leuchten?!
Autor Unbekannt
Das große und das kleine NEIN
Das kleine Nein sitzt auf einer Bank im Park und isst Schokolade. Es ist wirklich sehr klein, richtig winzig und ganz leise. Da kommt eine große, dicke Frau und fragt: "Darf ich mich zu dir setzen?" Das kleine Nein flüstert leise: "Nein, ich möchte lieber allein sitzen." Die große dicke Frau hört nicht hin und setzt sich auf die Bank. Da kommt ein Junge angerannt und fragt: "Darf ich deine Schokolade haben?" Das kleine Nein flüstert wieder: "Nein, ich möchte sie gerne selber essen." Aber der Junge hört nicht hin, nimmt dem kleinen Nein die Schokolade weg und beginnt, sie zu essen. Da kommt ein Mann vorbei, den das kleine Nein schon oft im Park gesehen hat und sagt: "Hallo, kleine. Du siehst nett aus, darf ich dir einen Kuss geben?" Das kleine Nein flüstert zum dritten Mal: "Nein. Ich will keinen Kuss!" Aber auch der Mann scheint nicht mehr zu verstehen, geht auf das kleine Nein zu und macht schon einen Kussmund. Nun verliert das kleine Nein aber endgültig die Geduld. Es steht auf, reckt sich in die Höhe und schreit aus vollem Hals: "Neiiin!" Und noch mal: "Nein, Nein, Nein! Ich will allein auf meiner Bank sitzen, ich will meine Schokolade selbst essen, und ich will nicht geküsst werden. Lasst mich sofort in Ruhe" Die große, dicke Frau, der Junge und der Mann machen große Augen: "Warum hast du das nicht gleich gesagt!" und gehen ihrer Wege. Und wer sitzt jetzt auf der Bank? Nein, nicht ein kleines Nein, sondern ein großes Nein. Es ist groß, stark und laut, und es denkt: " So ist das also. Wenn man immer leise und schüchtern Nein sagt, hören die Leute nicht hin. Man muss schon laut und deutlich Nein sagen." So ist aus dem kleinen Nein ein großes Nein geworden.
Autor Unbekannt
"Welpen zu verkaufen".
Ein kleiner Junge kam vorbei und sah das Schild. Da der Ladenbesitzer gerade an der Tür stand, fragte er ihn: "Was kosten die Hundebabys?"
"Zwischen 50,- und 80,- EUR." sagte der Mann.
Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und zog einige Münzen heraus. "Ich habe 7 Euro und 65 Cents." sagte er. "Darf ich sie mir bitte anschauen?"
Der Ladenbesitzer lächelte und pfiff nach seiner Hündin. Fünf kleine Hundebabys stolperten hinter ihr her. Eines von ihnen war deutlich langsamer als die anderen und humpelte auffällig.
"Was hat der Kleine dahinten?" fragte der Junge.
Der Ladenbesitzer erklärte ihm, dass der Welpe einen Geburtsschaden hatte und nie richtig laufen würde.
"Den möchte ich kaufen." sagte der Junge.
"Also den würde ich nicht nehmen, der wird nie ganz gesund." antwortete der Mann. "Aber, wenn du ihn unbedingt willst, schenke ich ihn dir."
Da wurde der kleine Junge wütend. Er blickte dem Mann direkt in die Augen und sagte: "Ich möchte ihn nicht geschenkt haben. Dieser kleine Hund ist jeden Cent wert, genauso wie die anderen auch. Ich gebe Ihnen meine 7,65 EUR und werde jede Woche einen Euro bringen, bis er abgezahlt ist."
Der Mann entgegnete nur: "Ich würde ihn wirklich nicht kaufen - er wird niemals in der Lage sein, mit dir zu rennen und zu toben wie die anderen."
Da hob der Junge sein Hosenbein und sichtbar wurde eine Metallschiene, die sein verkrüppeltes Bein stützte. Liebevoll auf den Hund blickend sagte er: "Ach, ich renne selbst auch nicht gut und dieser kleine Hund wird jemanden brauchen, der ihn versteht."
Autor unbekannt
Der alte Großvater und sein kleiner Enkel
Es war einmal ein Großvater, der war schon sehr, sehr alt. Seine Beine gehorchten ihm nicht mehr, die Augen sahen schlecht, die Ohren hörten nicht mehr viel und Zähne hatte er auch keine mehr. Wenn er aß, floss dem alten Mann die Suppe aus dem Mund. Der Sohn und die Schwiegertochter ließen ihn deshalb nicht mehr am Tisch essen, sondern brachten ihm sein Essen hinter den Ofen, wo er in seiner Ecke saß. Eines Tages, als man ihm die Suppe in einer Schale hingetragen hatte, ließ er die Schale fallen und sie zerbrach. Die Schwiegertochter machte dem Greis Vorwürfe, dass er ihnen im Haus alles beschädige und das Geschirr zerschlage, und sagte, dass sie ihm von jetzt an das Essen in einem Holzschüsselchen geben werde. Der Greis seufzte nur und sagte nichts. Als der Mann und die Frau einige Tage später zu Hause beisammen saßen, sahen sie, dass ihr Söhnchen auf dem Fußboden mit kleinen Brettern spielte und etwas zimmerte. Der Vater fragte ihn: "Was soll das denn werden, Mischa?" Und Mischa antwortete: "Das soll ein Holzschüsselchen werden, Väterchen. Daraus werde ich dir und der Mutter zu essen geben, wenn Ihr alt geworden seid." Der Mann und die Frau sahen sich an und weinten. Ihnen wurde plötzlich bewusst, wie sehr sie den Greis gekränkt hatten und sie schämten sich. Fortan ließen sie ihn wieder am Tisch sitzen und waren freundlich zu ihm.
Lew Tolstoi
GEBET
Ich wünsche Dir Augen,
die die kleinen Dinge des Alltags wahrnehmen
und ins rechte Licht rücken.
Ich wünsche Dir Ohren,
die die Schwingungen im Gespräch mit anderen aufnehmen.
Ich wünsche Dir Hände,
die nicht lange überlegen, ob sie helfen sollen.
Ich wünsche Dir zur rechten Zeit das richtige Wort.
Ich wünsche Dir ein liebevolles Herz,
von dem Du Dich leiten lässt.
Tafel in der Hölltalschlucht
AUFFORDERUNG
Das Leben ist eine Chance, nutze sie.
Das Leben ist Schönheit, bewundere sie.
Das Leben ist Seligkeit, genieße sie.
Das Leben ist ein Traum,
mach daraus Wirklichkeit.
Das Leben ist eine Pflicht, erfülle sie.
Das Leben ist ein Spiel, spiele es.
Das Leben ist kostbar,
geh sorgfältig damit um.
Das Leben ist Reichtum, bewahre ihn.
Das Leben ist Liebe, erfreue dich an ihr.
Das Leben ist ein Rätsel, durchdringe es.
Das Leben ist Versprechen, erfülle es.
Das Leben ist Traurigkeit, überwinde sie.
Das Leben ist eine Hymne, singe sie.
Das Leben ist eine Herausforderung,
stelle dich ihr.
Das Leben ist ein Kampf, akzeptiere ihn.
Das Leben ist eine Tragödie, ringe mit ihr.
Das Leben ist ein Abenteuer, wage es.
Das Leben ist Glück, verdiene es.
Das Leben ist das Leben, bewahre es.
Das Leben ist lebenswert, lebe es.
nach Mutter Teresa
Gibt es Gott wirklich?
Im Bauch einer hochschwangeren Frau unterhalten sich drei Föten.
Einer davon ist der kleine Gläubige, einer der kleine Zweifler und einer der kleine Skeptiker.
Der kleine Zweifler fragt: | Glaubt ihr eigentlich an ein Leben nach der Geburt? |
Der kleine Gläubige: | Ja klar, das gibt es. Unser Leben hier ist nur dazu gedacht, dass wir wachsen und uns auf das Leben nach der Geburt vorbereiten, damit wir dann stark genug sind für das, was uns erwartet. |
Der kleine Skeptiker: | Blödsinn, das gibt es nicht. Wie soll denn das überhaupt aussehen, ein Leben nach der Geburt? |
Der kleine Gläubige: | Das weiß ich auch nicht so genau. Es wird viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen. |
Der kleine Skeptiker: | So ein Quatsch! Herumlaufen, das geht doch nicht. Und mit dem Mund essen, was für eine seltsame Idee. Es gibt doch nur die Nabelschnur, die uns ernährt. Außerdem kann es ein Leben nach der Geburt gar nicht geben, weil die Nabelschnur dafür viel zu kurz ist. |
Der kleine Gläubige: | Doch, es geht bestimmt. Es wird eben alles ein bisschen anders werden. |
Der kleine Skeptiker: | Es ist noch nie einer zurückgekommen nach der Geburt. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Und das Leben hier ist nichts als Quälerei. Und dunkel. |
Der kleine Gläubige: | Auch wenn ich nicht so genau weiß, wie das Leben nach der Geburt aussieht, jedenfalls werden wir dann unsere Mutter sehen und sie wird für uns sorgen. |
Der kleine Skeptiker: | Mutter ?!?? Du glaubst an eine Mutter? Wo soll die denn, bitte schön, sein? |
Der kleine Gläubige: | Na hier, überall, um uns herum. Wir sind in ihr und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein. |
Der kleine Skeptiker: | Quatsch. Von einer Mutter habe ich noch nie etwas gemerkt und gesehen habe ich sie auch nicht, also gibt es sie auch nicht. |
Der kleine Gläubige: | Manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wie sie unsere Welt streichelt. |
Der kleine Zweifler fragt: | Und wenn es also ein Leben nach der Geburt gibt, wird der kleine Skeptiker dann bestraft, weil er nicht daran geglaubt hat? |
Der kleine Gläubige: | Das weiß ich nicht so genau. Vielleicht kriegt er einen Klaps, damit er die Augen aufmacht und das Leben beginnen kann. |
Erkenne Dein Selbst
Eine Frau träumte, sie wäre gestorben und befände sich vor dem Himmelstor. "Wer bist du?" fragte eine Stimme. Die Frau nannte ihren Namen. "Ich will nicht deinen Namen wissen, ich möchte erfahren, wer du bist." Sie nannte ihre Adresse. "Ich will nicht wissen, wo du wohnst. Ich will wissen, wer du bist." "Ich bin katholisch", gab sie zur Antwort. "Deine Konfession interessiert uns hier wenig. Wer bist du denn wirklich?" "Ich bin die, welche täglich zur Kirche ging und den Armen stets Almosen spendete." "Ich erkundige mich nicht nach deinen Taten, sondern nach deinem wahren Sein." Da die Frau auf die Frage, wer sie in Wirklichkeit sei, keine befriedigende Antwort geben konnte, wurde das Himmelstor vor ihren Augen so geräuschvoll zugeschlagen, so dass sie darauf wie von einem gewaltigen Donnerschlaf erwachte. Von nun an dachte die Frau immer wieder über die alles entscheidende Frage nach: Wer bin ich eigentlich? Wer bin ich wirklich? Auf diese Weise gelangte sie mit der Zeit zu großartigen Einsichten und zu tiefer Weisheit.
Hast Du Dir diese Frage auch schon mal gestellt?
Die Weisheit des Eremiten
Ein Herrscher rief drei Weisen seines Landes zusammen und wollte von ihnen wissen, welche Zeit die wichtigste sei für sein Unternehmen, welcher Mensch der wichtigste sei, um mit ihm zusammenzuarbeiten, und welches die wichtigste Sache sei, die man stets zuerst tun sollte.
Die einen rieten ihm dies, die anderen jenes, und alle widersprachen sich in ihren Ratschlägen. Der Herrscher war unzufrieden mit seinen Ratgebern, und er entließ sie wenig huldvoll.
Da begegnete er eines Tages einem Einsiedler. Auch diesem stellte er die Frage nach den wichtigsten Dingen im Leben. "Es gibt nur eine wichtige Zeit", sagte der Eremit, "und das ist die Gegenwart, denn diese ist die einzige Zeit, über die wir verfügen können. Die Vergangenheit ist nicht mehr unser, und die Zukunft gehört uns noch nicht." "Und welcher ist der wichtigste Mensch?" Der wichtigste Mensch ist stets jener, mit dem wir gerade zusammen sind, denn vielleicht ist es der letzte Mensch, dem wir gerade begegnen." "Und wie steht es mit der wichtigsten Aufgabe?" "Diese besteht darin zu erkennen, wer wir sind, woher wir kommen, wohin wir gehen. Dies allein ist der wahre Sinn unseres Lebens."
Autor unbekannt
Abschied
Sag morgens mir ein liebes Wort
bevor Du gehst vom Hause fort.
Es kann so viel am Tag geschehn
wer weiss ob wir uns wiedersehn.
Sag ein liebes Wort zur guten Nacht
wer weiss ob man noch früh erwacht.
Das Leben ist so schnell vorbei,
und dann ist es nicht einerlei,
was Du zu mir zuletzt gesagt,
was Du zuletzt mich hast gefragt.
Drum lass ein gutes Wort das letzte sein,
bedenke - das letzte könnt es sein.
Autor unbekannt
Der Sprung in der Schüssel. Es war einmal eine alte chinesische Frau, die zwei große Schüsseln hatte,die von den Enden einer Stange hingen, die sie über ihren Schultern trug. Eine der Schüsseln hatte einen Sprung, während die andere makellos war und stets eine volle Portion Wasser fasste. Am Ende der lange Wanderung vom Fluss zum Haus der alten Frau war die andere Schüssel jedoch immer nur noch halb voll. Zwei Jahre lang geschah dies täglich: die alte Frau brachte immer nur anderthalb Schüsseln Wasser mit nach Hause. Die makellose Schüssel war natürlich sehr stolz auf ihre Leistung, aber die arme Schüssel mit dem Sprung schämte sich wegen ihres Makels und war betrübt, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht worden war. Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkamen, sprach die Schüssel zu der alten Frau: "Ich schäme mich so wegen meines Sprungs, aus dem den ganzen Weg zu deinem Haus immer Wasser läuft." Die alte Frau lächelte. "Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der Seite der anderen Schüssel nicht?" "Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deines Fehlers bewusst war. Nun gießt du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen. Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren." Jeder von uns hat seine ganz eigenen Macken und Fehler, aber es sind die Macken und Sprünge, die unser Leben so interessant und lohnenswert machen. Man sollte jede Person einfach so nehmen, wie sie ist und das Gute in ihr sehen.
Die Geschichte über die Liebe
Es war einmal eine Insel, wo alle verschiedenen Gefühle lebten. Das Glück, die Traurigkeit, das Wissen und all die anderen, die Liebe natürlich auch. Eines Tages meldete das Schicksal den Gefühlen, dass die Insel untergehen wird. So bereiteten sie ihre Schiffe und verliessen die Insel. Nur die Liebe wollte bis zum letzten Moment bleiben. Als es fast zu spät war und die Insel unterging, rief sie um Hilfe. Der Reichtum war in der Nähe mit einem Luxusschiff. Die Liebe fragte ihn: "Reichtum, kannst du mir helfen? - Nein, weil ich zu viel Geld und Gold auf meinem Schiff habe, so ist für dich kein Platz hier!" Die Liebe fragte sodann den Hochmut um Hilfe, der auch mit seinem wunderschönen Boot vorbeifuhr. "Ich kann dir nicht helfen, du bist ganz nass und könntest mein Schiff beschmutzen!" Als die Traurigkeit nicht weit vorbeisegelte, fragte die Liebe: "Traurigkeit, lass mich mit dir gehen.
-Oooh... Liebe, ich bin so traurig, ich möchte besser alleine bleiben." Das Glück ist auch weitergefahren. Es war soo glücklich, dass es die Liebe nicht hörte.... Und plötzlich hörte die Liebe eine Stimme: "Komm, komm doch, ich nehme dich mit!" Da war ein alter Mann, der gesprochen hatte. Die Liebe war so glücklich, so zufrieden, dass sie nicht nach seinem Namen gefragt hat. Als beide wieder festen Boden unter den Füssen hatten und gerettet waren, ging der Alte weg. Die Liebe merkte, wie viel sie dem Alten schuldete, der aber war schon fort. Sie fragte daraufhin das Wissen: "Wer hat mich gerettet, wer hat mir geholfen?"
"Das war die ZEIT" - antwortete das Wissen. "Die Zeit?!?" fragte die Liebe, "aber warum hat mich die Zeit gerettet?"
Das Wissen lächelte weise und geheimnisvoll und antwortete ihr:
"WEIL NUR DIE ZEIT VERSTEHEN KANN, WIE WICHTIG DIE LIEBE IM LEBEN IST ......."
Die 7 Weltwunder
In einer Schulstunde sprach der Lehrer über die 7 Weltwunder. Bis zum nächsten Mal sollten die Schüler aufschreiben, was sie für die 7 größten Wunder hielten. Die meisten nannten Dinge wie die Pyramiden, die Peterskirche in Rom oder die Chinesische Mauer.
Nur ein Mädchen hatte eine
etwas andere Liste, die sich so las:
Ich denke, die 7 Weltwunder sind:
1. Berühren zu können
2. Schmecken zu können
3. Sehen zu können
4. Hören zu können
5. Laufen zu können
6. Lachen zu können
7. Lieben zu können
Ist nicht der Mensch selbst das größte aller Wunder
und vereint er nicht in sich so viele Wunder,
dass wir ihn bestaunen müssten?
Leider vergessen wir diese Tatsache im Alltag
und nehmen all diese Wunder für selbstverständlich.
Erst wenn uns eines dieser Wunder durch einen Unfall
abhanden kommt, merken wir, welchen Schatz
wir besessen haben und wie unwichtig doch all
die anderen Dinge sind, die wir für wichtig hielten.
Telefongespräch mit Gott
8 Regeln für ein Telefongespräch mit Gott
Eine kleine Anleitung zum Beten ...
1. Achte auf die richtige Vorwahl. Wähle nicht gedankenlos und telefoniere einfach drauflos.
2. Lass dich durch das Besetztzeichen nicht irritieren. Versuch es ein zweites Mal. Bist Du sicher, dass du die richtige Nummer gewählt hast?
3. Ein Telefongespräch mit Gott ist kein Monolog. Rede nicht unablässig, sondern höre hin, was auf der anderen Seite gesagt wird.
4. Prüfe bei Unterbrechungen, ob du nicht selbst in Gedanken den Kontakt gestört hast.
5. Gewöhn dir nicht an, Gott nur über den Notruf anzurufen.
6. Gott hat ein Handy. Er ist immer zu erreichen, wenn du ihn sprechen willst.
7. Telefoniere mit Gott nicht nur zum Billigtarif, also am Wochenende. Auch sonst müsste regelmäßig ein kurzer Anruf möglich sein.
8. Mach dir keine Gedanken, ob dein Telefonapparat modern genug ist. Gott freut sich immer über deinen Anruf.
Ein Reporter wollte herausfinden, was glücklich macht.
Er besuchte einen sehr reichen Mann und fragte ihn, ob und warum er glücklich sei. Dieser antwortete: "Ja, ich bin glücklich, weil ich all das habe" und er zeigte mit einer Handbewegung auf sein großes und prächtiges Anwesen.
Als nächstes besuchte der Reporter ein Ehepaar mittleren Alters, das in einem Vorort lebte und stellte ihnen dieselbe Frage. "Wir sind glücklich, weil wir uns lieben und eine kleine Tochter haben, die uns viel Freude macht".
Als Letztes besuchte er eine bedürftige Frau, die in einem heruntergekommenen Haus lebte und stellte ihr die Frage.
Die Frau lächelte und antwortete: "Ich bin glücklich, weil ich vieles habe, für das ich dankbar sein kann. Ich lebe, ich habe ein Dach über dem Kopf und ich habe das große Glück, 3 Kinder zu haben". Sie ging zum Fenster und zeigte auf einen schmuddeligen Hinterhof, auf dem Kinder spielten und lachten und sie sagte: "und ich kann mich an all dem erfreuen".
Die darin enthaltene Weisheit
Das Glück lauert überall.
Manchmal müssen wir uns nur umschauen und uns Dinge bewusst machen, die wir für selbstverständlich halten.
Auf jeden Fall aber existiert das Glück ebenso wie die Schönheit nur in den Augen des Betrachters, d.h. jeder von uns muss selbst entscheiden, was für ihn Glück und Schönheit bedeuten.
Das heißt aber auch, dass es bei uns liegt,
ob wir uns glücklich fühlen oder nicht.
Zum Nachdenken
Als ich 5 Jahre alt war,
war meine Mutter 25
und ich fand sie sehr alt;
Als ich 25 jahre alt war
und ich 45,
fand ich sie alt.
Als ich 45 Jahre alt war,
war sie 65,
und ich fand sie jugendlich.
Als ich 48 Jahre alt war,
starb meine Mutter,
und ich fand,
sie sei sehr jung gestorben.
Die Geschichte von den zwei Wölfen
Ein Indianerhäuptling erzählt seinem Sohn folgende Geschichte:
"Mein Sohn, in jedem von uns tobt ein Kampf zwischen 2 Wölfen.
Der eine Wolf ist böse.
Er kämpft mit Ärger, Neid, Eifersucht, Sorgen, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst.
Der andere Wolf ist gut.
Er kämpft mit Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit."
Der Sohn frägt: "Und welcher der beiden Wölfe gewinnt?"
Der Häuptling antwortet ihm:
"Der, den du fütterst."
Unsere größte Schwäche kann auch unsere größte Stärke sein.
So bei jenem Jungen, der im Alter von 10 Jahren beschloss, Judo zu lernen – obwohl er bei einem Verkehrsunfall seinen linken Arm verloren hatte.
Der Junge nahm Judo-Unterricht bei einem Judo-Meister. Er lernte schnell, verstand aber nicht, warum ihm der Meister nach 3 Monaten nur einen einzigen Griff beigebracht hatte.
"Meister", sagte er, "sollte ich nicht mehr Griffe lernen?" Der Meister antwortete: "Das ist der einzige Griff, den du kennen musst". Der Junge verstand den Meister nicht, aber er trainierte diesen einen Griff weiter.
Monate später nahm der Junge das erste Mal an einem Turnier teil. Zu seinem Erstaunen gewann er die ersten beiden Kämpfe ohne große Mühe. Beim dritten Kampf hatte er etwas mehr Mühe, aber schließlich gewann er auch diesen mit seinem einzigen Griff, den er kannte. Er hatte es bis in die Endrunde geschafft. Hier traf er auf einen Gegner, der sehr viel größer, stärker und erfahrener war als er. Zunächst schien es, als habe er keine Chance. Der Schiedsrichter hatte sogar Angst, dass sich der Junge verletzen könnte und wollte den Kampf absagen. Der Meister aber beharrte darauf, dass der Junge weiterkämpfen sollte.
Kurz nach Wiederaufnahme des Kampfes machte der Gegner einen Fehler, den der Junge nutzte, um seinen Griff anzubringen. Der Junge gewann das Turnier.
Auf dem Nachhauseweg gingen der Meister und der Junge nochmals alle Kämpfe durch und analysierten sie. Der Junge nahm all seinen Mut zusammen und fragte den Meister: "Meister, wie konnte ich das Turnier nur mit einem einzigen Griff gewinnen?"
"Aus 2 Gründen" antwortete der Meister. "Erstens beherrscht du einen der schwierigsten Würfe des Judo meisterhaft. Und zweitens besteht die einzige Verteidigung gegen diesen Griff darin, dass dein Gegner deinen linken Arm fassen kann".
Die größte Schwäche des Jungen war zugleich
seine größte Stärke.
Verfasser Unbekannt
Kleine Lebensweisheit
Ein Graf wurde sehr, sehr alt, weil er ein Lebensgenießer war.
Er verließ niemals das Haus,
ohne eine Hand voll Bohnen einzustecken.
Er tat dies, um die schönen Momente des Tages
bewusst wahrzunehmen und sie besser zählen zu können.
Für jede positive Kleinigkeit, die er tagsüber erlebte
– zum Beispiel: einen fröhlichen Plausch auf der Straße,
das Lachen einer Frau, ein Glas guten Weines –
für alles, was die Sinne erfreut,
ließ er eine Bohne von der rechten in die linke Jackettasche wandern.
Abends saß er zu Hause und zählte die Bohnen aus der linken Tasche.
Er zelebrierte diese Minuten.
So führte er sich vor Augen,
wie viel Schönes ihm an diesem Tag widerfahren war und freute sich.
Sogar wenn er bloß eine Bohne zählte, war der Tag gelungen –
es hatte sich zu leben gelohnt!
Verfasser unbekannt
Das magische Bankkonto
Stell Dir vor, Du hättest bei einem Wettbewerb den folgenden Preis
gewonnen:
Jeden Morgen, stellt Dir die Bank 86.400 Euro auf Deinem Bankkonto zur
Verfügung.
Doch dieses Spiel hat - genau wie jedes andere - auch gewisse Regeln.
Die erste Regel lautet:
Alles was Du im Laufe des Tages nicht ausgegeben hast, wird Dir wieder
weggenommen, Du kannst das Geld nicht einfach auf ein anderes Konto
überweisen, Du kannst das Geld nur ausgeben. Aber jeden Morgen,
wenn Du erwachst, stellt Dir die Bank erneut
86.400 Euro für den kommenden Tag auf Deinem Konto zur Verfügung.
Die zweite Regel ist:
Die Bank kann das Spiel ohne Vorwarnung beenden, zu jeder Zeit
kann Sie sagen: Es ist vorbei das Spiel ist aus. Sie kann das Konto
schließen und Du bekommst kein neues mehr.
Was würdest Du tun?
Du würdest Dir alles kaufen, was Du möchtest?
Nicht nur für Dich selbst, auch für alle anderen Menschen, die Du liebst?
Vielleicht sogar für Menschen, die Du nicht einmal kennst, da Du das nie
alles für dich allein ausgeben könntest?
In jedem Fall aber würdest Du sicher versuchen, jeden Cent sinnvoll
auszugeben, oder?
Weißt Du, eigentlich ist dieses Spiel die Realität.
Jeder von uns hat so eine "magische Bank". Wir sehen sie nur nicht,
denn die Bank ist die Zeit. Jeden Morgen wenn wir aufwachen,
bekommen wir 86.400 Sekunden Leben für den Tag geschenkt und
wenn wir am Abend einschlafen, wird uns die übrige Zeit nicht gut
geschrieben.
Was wir an diesem Tag nicht gelebt und sinnvoll gestaltet haben, ist verloren,
für immer verloren. Gestern ist vergangen. Jeden morgen beginnt sich
das Konto neu zu füllen, aber die Bank kann das Konto jederzeit
auflösen, ohne Vorwarnung.
Was machst Du also mit Deinen täglichen 86.400 Sekunden?
Sind sie nicht viel mehr Wert als die gleiche Menge in Euro?
Also fang an, Dein Leben effizient und sinnvoll zu leben!
Die traurige Traurigkeit
Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam.
Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.
Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?" Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend, und so leise, daß sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen. "Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit mißtrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dich dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?" "Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich...ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt.
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, daß mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewissen Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen, Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muß sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihren Körper. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen." "Oh ja", sagte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und es tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zuläßt und all die ungewohnten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, daß ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber...aber - wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.
"Ich bin die Hoffnung."
"Die Spezial-Mutter"
Die meisten Frauen werden durch Zufall Mutter, manche freiwillig, einige unter gesellschaftlichem Druck und ein paar aus reiner Gewohnheit. Dieses Jahr werden 100.000 Frauen Mütter behinderter Kinder werden. Haben sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, nach welchen Gesichtspunkten die Mütter behinderter Kinder ausgewählt werden?
Ich stelle mir Gott vor, wie er über der Erde schwebt und sich die Werkzeuge der Arterhaltung mit größter Sorgfalt und Überlegung aussucht. Er beobachtet genau und diktiert dann seinen Engeln ins riesige Hauptbuch.
„Armstrong, Beth: Sohn. Schutzheiliger: Matthias.
Forest, Majorie: Tochter. Schutzheilige: Cäcilie.
Rutledge, Carrie: Zwillinge. Schutzheiliger? Gebt ihr Gerad, der ist es gewohnt, daß geflucht wird.“
Schließlich nennt er dem Engel einen Namen und sagt lächelnd: „Der gebe ich ein behindertes Kind.“
Der Engel wird neugierig: „Warum gerade ihr, oh Herr? Sie ist doch so glücklich.“
„Eben deswegen“, sagt Gott lächelnd.“Kann ich einem behinderten Kind eine Mutter geben, die das Lachen nicht kennt? Das wäre grausam.“
„Aber hat sie denn die nötige Geduld?“ fragt der Engel.
„Ich will nicht, daß sie zuviel Geduld hat, sonst ertrinkt sie in einem Meer von Selbstmitleid und Verzweiflung. Wenn der anfängliche Schock überwunden und der Zorn verklungen ist, wird sie es tadellos schaffen. Ich habe sie heute beobachtet. Sie hat den Sinn für Selbständigkeit und Unabhängigkeit, die bei Müttern so selten und so nötig sind. Verstehst du: das Kind, das ich ihr schenken werde, wird in seiner eigenen Welt leben. Und sie muß es zwingen, in der ihren zu leben, das wird nicht leicht werden.“
„Aber Herr, soviel ich weiß, glaubt sie nicht einmal an dich.“ Gott lächelt.
„Das macht nichts, das geht schon in Ordnung. Nein sie ist hervorragend geeignet. Sie hat genügend Egoismus.“
Der Engel ringt nach Luft. „Egoismus? Ist das denn eine Tugend?“
Gott nickt. „Wenn sie sich nicht gelegentlich von dem Kind trennen kann, wird sie das alles nicht überstehen. Diese Frau ist es, die ich mit einem nicht ganz vollkommenen Kind beschenken werde. Sie weiß es zwar noch nicht, aber sie ist zu beneiden. Nie wird sie ein gesprochenes Wort als etwas Selbstverständliches hinnehmen. Nie einen Schritt für etwas Alltägliches. Wenn ihr Kind zum ersten Mal Mama sagt, wird ihr klar sein, daß sie ein Wunder erlebt. Wenn sie ihrem Kind einen Baum, einen Sonnenuntergang schildert, wird sie ihn so sehen, wie nur wenige Menschen meine Schöpfung jemals sehen. Ich werde ihr erlauben, alles deutlich zu erkennen, was auch ich erkenne. -Unwissenheit, Grausamkeit, Vorurteile -, und ich werde ihr erlauben, sich darüber zu erheben. Sie wird niemals allein sein. Ich werde bei ihr sein, jeden Tag ihres Lebens, jede einzelne Minute, weil sie meine Arbeit eben so sicher tut, als sei sie hier neben mir.“
„Und was bekommt sie für einen Schutzheiligen?“ fragt der Engel mit gezückter Feder.
Da lächelt Gott. „Ein Spiegel wird genügen.“
Die fleißige Ameise
Die erste Sorge des Mistkäfers war, die Arbeitszeit zu standardisieren. Er erstellte hierzu verschiedene Reports. Bald darauf benötigte der Mistkäfer eine Sekretärin, die diese Reports vorbereitete. Man stellte eine Spinne ein, die ein Archiv einrichtete und Telefonanrufe entgegennahm.
Und in der ganzen Zeit, arbeitete die Ameise froh und munter weiter, denn ihre Arbeit gefiel ihr und von Zeit zu Zeit summte sie ein Liedchen.
Der Generaldirektor war begeistert von der Arbeit des Mistkäfers, und fragte ihn nach grafischen Darstellungen und Zukunftsanalysen. So wurde es nötig, eine Fliege einzustellen als Helfer für den Supervisor. Sie kauften der Fliege ein Laptop, mit dem sie die Reports schön bunt gestalten konnte.
Die fleißige Ameise summte schon bald kein Liedchen mehr, beschwerte sich, dass sie so viel Schreibkram auszufüllen hatte, anstatt zu arbeiten.
Daraufhin beschloss der Generaldirektor, dass ein Administrator für die Abteilung, in der die Ameise arbeitete, her musste. Diese verantwortungsvolle Aufgabe wurde der Heuschrecke übertragen, die als erstes verlangte, dass man ihr einen speziellen Sessel kaufen solle. Natürlich brauchte sie auch ein Auto, einen Laptop und einen Zugang zum Intranet. Und selbstverständlich brauchte sie auch einen persönlichen Assistenten, die Kröte, die schon an ihrem alten Arbeitsplatz als Sekretärin für die Heuschrecke gearbeitet hatte.
Die Ameise sang nicht mehr. Sie wurde immer unruhiger und nervöser.
„Wir müssen ein Gremium beauftragen, Daten für eine Studie über die arbeitende Gesellschaftsschicht zusammenzutragen und einen Bericht zu verfassen.“ Gesagt, getan. Die ausgesuchten Spezialisten machten sich gegen ein beträchtliches Entgelt sogleich monatelang an die Arbeit.
In der Zwischenzeit, stellte der Generaldirektor fest, dass die Abteilung, in der die fleißige Ameise munter vor sich hin arbeitete, nicht mehr den gleichen Profit wie früher erwirtschaftete. Er wandte sich an die Eule, eine Expertin in Sachen Betriebswirtschaft, die Tausende von Euro bekam. Sie sollte analysieren und diagnostizieren, was zu tun sei. Die Eule wirbelte drei Monate in allen Büros der Firma herum. Dann legte sie einen Abschlussbericht vor, der besagte: „Sie haben zu viel Personal, es sollten Stellen abgebaut werden.“
Dem Expertenbericht der Eule folgend, entließ der Generaldirektor die Ameise, die immer so fleißig arbeitete und ihre Arbeit liebte.
Die Moral:
Es sollte dir nicht im Traum einfallen, eine fleißig arbeitende, fröhliche Ameise zu sein. Es ist viel besser eine Heuschrecke oder ein Mistkäfer zu sein, wenn auch unnütz und unfähig. Diese brauchen keinen Supervisor, es stresst sie niemand.
Wenn du nicht anders kannst, als fleißig und arbeitsam zu sein, dann zeige niemandem, dass du fröhlich bist und dass dir deine Arbeit Freude macht! Erfinde von Zeit zu Zeit ein Unglück, jammere und beschwere dich, damit es niemandem in den Sinn kommt, dich zu beneiden, nur weil du Spaß an deiner Arbeit hast.
Wenn du das auch nicht kannst, dann mach dich selbständig. So können sich wenigstens all die Mistkäfer, Spinnen, Heuschrecken, Fliegen, Kröten und Eulen nicht auf deinem Rücken ausruhen.
Der Generaldirektor, ein dicker fetter Käfer, stellte fest, dass es niemanden gab, der die Ameise beaufsichtigte. So konnte es nicht weitergehen! Er schuf einen Supervisor Posten und stellte einen Mistkäfer mit viel Erfahrung ein.
Jeden Morgen kam die fleißige Ameise fröhlich zur Arbeit. Sie liebte ihre Arbeit. Hier verbrachte sie die meiste Zeit des Tages schwer arbeitend, immer ein Liedchen summend. Sie arbeitete fleißig vor sich hin.
Die Aufrichtigkeit
Die Aufrichtigkeit schritt eines Tages durch die Welt und hatte eine rechte Freude über sich. Ich bin doch eine tüchtige Person, dachte sie; ich scheide scharf zwischen gut und schlecht, mit mir gibt's kein Paktieren; keine Tugend ist denkbar ohne mich. Da begegnete ihr die Lüge in schillernden Gewändern, an der Spitze eines langen Zuges. Mit Ekel und Entrüstung wandte die Aufrichtigkeit sich ab. Die Lüge ging süßlich lächelnd weiter; die letzten ihres Gefolges aber, ein kleines, schwächliches Volk mit Kindergesichtchen schlichen demütig und schüchtern vorbei und neigten sich bis zur Erde vor der Aufrichtigkeit.
"Wer seid ihr denn?" fragte sie.
Eines nach dem anderen antwortete: "Ich bin die Lüge aus Rücksicht." - "Ich bin die Lüge aus Pietät." - "Ich bin die Lüge aus Barmherzigkeit." - "Ich bin die Lüge aus Liebe", sprach die vierte, und diese Kleinsten von uns sind: "das Schweigen aus Höflichkeit, das Schweigen aus Respekt und das Schweigen aus Mitleid."
Da errötete die Aufrichtigkeit und plötzlich kam sie sich doch etwas plump und brutal vor.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, (1830 - 1916), österreichische Erzählerin
Der Sinn des Lebens
Es kam der Tag, da sagte das Zündholz zur Kerze: "Ich habe den Auftrag, Dich anzuzünden."
"Oh nein", erschrak die Kerze, "nur das nicht.... wenn ich brenne, sind meine Tage
gezählt. Niemand mehr wird meine Schönheit bewundern."
Das Zündholz fragte: "Aber willst Du denn ein Leben lang kalt und hart bleiben, ohne zuvor gelebt zu haben?"
"Aber brennen tut doch weh und zehrt an meinen Kräften", flüstert die Kerze unsicher und voller Angst.
"Es ist wahr", entgegnete das Zündholz "Aber das ist doch das Geheimnis unserer Berufung ... wir sind berufen, Licht zu sein. Was ich tun kann, ist wenig. Zünde ich Dich nicht an, so verpasse ich den Sinn meines Lebens. Ich bin dafür da, Feuer zu entfachen.
Du bist eine Kerze. Du sollst für andere leuchten und Wärme schenken. Alles, was du an Schmerz, Leid und Kraft hingibst, wird verwandelt in Licht. Du gehst nicht verloren, wenn Du Dich verzehrst. Andere werden Dein Feuer weiter tragen. Nur wenn Du Dich versagst, wirst Du sterben… "
Da spitzte die Kerze ihren Docht und sprach voller Erwartung:
"Ich bitte Dich, zünde mich an …!“
Eine nachdenkliche Geschichte
Denk doch bei der nächsten Heimfahrt mal an diese Geschichte:
Andi schaute kurz noch einmal auf das Tachometer, bevor er langsamer
wurde: 79 innerhalb einer Ortschaft. Das vierte Mal in 4 Monaten.
Wie konnte ein Typ denn so oft erwischt werden? Als er sein Auto auf
10 km/h
abbremste, fuhr Andi rechts ran.
Der Polizist, der ihn angehalten hatte, stieg aus seinem Auto aus. Mit
einem dicken Notizbuch in der Hand. Christian? Christian aus der Kirche?
Andi sank tiefer in seinen Sitz.
Das war nun schlimmer als der Strafzettel. Ein christlicher Bulle
erwischt einen Typen aus seiner eigenen Kirche. Einen Typen, der etwas
Angespannt war, nach einem langen Tag im Büro. Einen Typen, der morgen
Golf spielen wollte. Als er aus seinem Auto sprang, erblickte er den
Polizisten, den er jeden Sonntag in der Kirche sah. Er hatte erst nur
den Mann in Uniform gesehen.
"Hi Christian. Komisch, dass wir uns so wieder sehen!"
"Hallo Andi." Kein Lächeln.
"Ich sehe du hast mich erwischt in meiner Eile nach Hause zu kommen, um
meine Frau und Kinder zu sehen."
"Ja, so ist das." Christian, der Polizist schien unsicher zu sein.
"Ich bin in den letzten Tage erst sehr spät aus dem Büro gekommen. Ich
denke auch, dass ich die Verkehrsregeln nun mehr als einmal gebrochen
habe." Andi war nervös und ungeduldig. " "Verstehst du, was ich meine ?"
"Ich weiß, was du meinst. Ich weiß auch, dass du soeben ein Gesetz
gebrochen hast."
Aua. Dies geht in die falsche Richtung. Zeit die Taktik zu ändern. "Bei
wie viel hast du mich erwischt?"
"Siebzig. Würdest du dich bitte wieder in dein Auto setzen?"
"Ach Christian, warte bitte einen Moment. Ich habe sofort auf den Tacho
geschaut, als ich dich gesehen habe! Ich habe mich auf 65 km/h
geschätzt!" Andi konnte mit jedem Strafzettel besser lügen.
"Bitte Andi, setz dich wieder in dein Auto."
Genervt quetschte Andi sich durch die noch immer offene Türe. Ein Knall
und die Tür war zu. Er starrte auf sein Armaturenbrett. Christian war
fleißig am schreiben auf seinem Notizblock. Warum wollte Christian nicht
Führerschein und Papiere sehen? Was auch immer der Grund war, es würden
einige Sonntage vergehen, bis er sich in der Kirche wieder neben diesen
Polizisten setzen würde.
Christian klopfte an die Tür. Er hatte einen Zettel in der Hand. Andi
öffnete das Fenster, maximal 5cm, gerade genug, um den Zettel an sich zu
nehmen. Christian gab ihm den Zettel durch. "Danke." Andi konnte die
Enttäuschung nicht aus seiner Stimme halten. Christian setzte sich
wieder ins Auto ohne ein Wort zu verlieren. Andi wartete und schaute
durch seinen Spiegel zu. Dann faltete er den Zettel auf. Was würde ihn
dieser Spaß wieder kosten?
Hej! Warte mal! War das ein Witz? Dies war kein Strafzettel.
Andi las:
"Lieber Andi, ich hatte einmal eine kleine Tochter. Als sie sechs Jahre
alt war starb sie bei einem Verkehrsunfall. Richtig geraten, der Typ ist
zu schnell gefahren. Einen Strafzettel, eine Gebühr und drei Monate
Knast und der Mann war wieder frei. Frei um seine Töchter wieder in den
Arm nehmen zu dürfen. Alle drei konnte er wieder lieb haben. Ich hatte
nur eine und ich werde warten müssen, bis ich in den Himmel komme, bevor
ich sie wieder in den Arm nehmen kann. Tausendmal habe ich versucht
diesem Mann zu vergeben. Tausendmal habe ich gedacht, ich hätte es
geschafft. Vielleicht habe ich es geschafft, aber ich muss immer wieder
an sie denken. Auch jetzt. Bete bitte für mich. Und sei bitte
vorsichtig, Andi. Mein Sohn ist alles was ich noch habe. Gruß Christian"
Andi drehte sich um und sah Christians Auto wegfahren. Er fuhr die
Straße wieder runter. Andi schaute bis er nicht mehr zu sehen war. Erst
ganze 15 Minuten später fuhr er langsam nach Hause. Er betete um
Verzeihung und zu Hause angekommen nahm er seine überraschte Frau und
Kinder in den Arm und drückte sie ganz fest.
Verfasser unbekannt
Das perfekte Herz ?
Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste und perfekteste Herz im ganzen Tal habe. Denn schließlich wisse nur er, wie großmütig und edel, wie spirituell entwickelt und gottverbunden er sei. Schon zum wiederholten Mal versammelte sich hier eine Menschenmenge um ihn herum und sie bestaunten sein Wissen und all die mysteriösen Kunststückchen, die doch ganz sicher nur einer vollbringen kann, der ein perfektes Herz hat. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm.
Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Das machte den jungen Mann noch stolzer und er sprach noch lauter und ausführlicher über sein schönes Herz.
Da tauchte ein alter Mann in der Menge auf und sagte offensichtlich provozierend: „Nun, ich glaube, dein Herz ist nicht mal annähernd so schön wie meines.“ Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an. Denn das konnten sie wirklich, in das Innerste eines Menschen zu schauen.
Dieses alte Herz schlug kräftig, aber es war voller Narben. Es hatte Stellen wo offenbar Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Diese wiederum passten nicht richtig und es gab einige ausgefranste Ecken, genau gesagt, an einigen Stellen fehlten ganze Teile und hinterließen tiefe Furchen. Die Leute starrten ihn an: Wie kann dieser alte Mann behaupten, sein Herz sei schöner, dachten sie.
Der junge Mann lachte: „Du musst scherzen, dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.“ „Ja“, sagte der alte Mann, „deines sieht perfekt aus, aber ich möchte nicht mit dir tauschen. Jede Narbe in meinem Herzen steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich gab ihm ein Stück meines Herzens, und oft gaben sie mir ein Stück ihres Herzens dafür. Aber weil die Stücke nicht genau gleich sind, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mit der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die scheinbar leeren Furchen.
Liebe geben heißt, auch manchmal ein Risiko einzugehen. Wenn diese Furchen schmerzhaft sind, erinnern sie mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde … und ich glaube, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?“
Der junge Mann stand still da, und Tränen rannen über seine Wangen. Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem scheinbar so perfekten jungen und schönen Herzen und nahm ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der Alte nahm das Angebot an und setzte es in sein Herz. Er wiederum nahm ein Stück aus seinem alten vernarbten Herzen und füllte damit die Wunde in des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht genau, da es ja schon so einige ausgefranste Ränder hatte. Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr äußerlich perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen und wie es sich in seinem ganzen Körper ausbreitete. Die beiden umarmten sich und gingen fort, erst Seite an Seite, dann jeder auf seinem Weg.
Verfasser/In unbekannt
Als Gott dabei war die Frau zu erschaffen
Als Gott dabei war die Frau zu erschaffen, war er schon bei seiner sechsten Überstunde.
Ein Engel erschien und fragte: “Warum verbringst du denn so viel Zeit damit???” Gott antwortete: “Hast du das Datenblatt dazu gesehen??? Sie muss komplett waschbar sein, aber kein Plastik, muss über 200 bewegliche Teile haben, die alle ersetzt werden können und ihr Körper muss auch laufen, wenn sie sich nur mit Diätcola und einem Tic Tac ernährt. Sie muss einen Schoß haben, auf dem vier Kinder gleichzeitig sitzen können, sie muss einen Kuss haben, der alles heilen kann - von einem aufgekratzten Knie bis zu einem gebrochenen Herzen - und sie wird dies alles mit nur zwei Händen machen.”
Der Engel war über die Ansprüche erstaunt “Nur zwei Hände!? Und das beim Standardmodell ??? Das ist zu viel Arbeit für einen Tag. Warte bis morgen um sie fertig zu machen.”
“Das werde ich nicht!” protestierte Gott. ” Ich bin so nah dran, diese Kreation die mir so ans Herz gewachsen ist zu fertigen. Sie kann sich bereits selbst heilen UND kann 18 Stunden am Tag arbeiten.”
Der Engel trat näher und berührte die Frau, “Aber du hast sie so weich gemacht, Gott.” “Sie ist weich” stimmte Gott zu, “aber ich habe sie auch hart gemacht. Du hast keine Ahnung, was sie dulden bzw. durchsetzen kann.”
“Wird sie denken können?”, fragte der Engel. Gott antwortete, “Sie wird nicht nur denken können, Sie wird erörtern und verhandeln können …. besser als ein Mann.”
Der Engel bemerkt etwas, streckt seine Hand aus, und berührt die Wange der Frau. “Oops, es sieht aus, als hättest du eine undichte Stelle in diesem Modell. Ich habe dir gleich gesagt, dass das alles zu viel Arbeit für einen Tag ist.„ “Das ist keine undichte Stelle” korrigierte Gott, “das ist eine Träne!” “Für was ist die Träne?” fragte der Engel. Gott antwortete: “Die Träne ist eine Möglichkeit, mit der sie ihre Freude, ihren Schmerz, ihren Kummer, ihre Enttäuschung, ihre Liebe, ihre Einsamkeit, ihr Bekümmernis und ihren Stolz ausdrücken kann.”
Der Engel war beeindruckt: “Gott du bist ein Genie. Du hast an alles gedacht! Frauen sind wirklich erstaunlich.”
Ja, das sind sie wirklich! Frauen haben Stärke um Männer zu erstaunen. Sie ertragen Not und tragen Belastungen, aber sie halten immer Freude, Liebe und Glück in sich. Sie lächeln, wenn sie schreien möchten. Sie singen, wenn sie weinen möchten. Sie weinen, wenn sie glücklich sind und lachen, wenn sie nervös sind. Sie kämpfen für das, an das sie glauben. Sie stehen auf gegen Ungerechtigkeit. Sie akzeptieren kein “Nein” wenn sie denken, dass es eine bessere Antwort gibt. Sie gehen zum Doktor mit einem ängstlichen Freund. Sie lieben ohne Vorbehalt.
Sie weinen, wenn ihre Kinder hervorragende Leistungen erbringen und jubeln, wenn ihre Freunde Auszeichnungen bekommen. Sie freuen sich, wenn sie von einer Geburt oder einer Hochzeit hören. Ihre Herzen brechen, wenn ein Freund stirbt. Sie sind bekümmert über den Verlust eines Familienmitgliedes. Sie sind stark, auch wenn sie denken, dass es keinen Ausweg mehr gibt. Sie wissen, dass ein Kuss und eine Umarmung ein gebrochenes Herz heilen können.
Frauen gibt es in allen Formen, Größen und Farben. Sie würden zu Dir fahren, fliegen, laufen oder rennen, nur um zu zeigen, wie sehr sie sich um dich kümmern. Das Herz einer Frau ist es, was die Welt zu einem schönen Ort macht. Sie bringen Freude, Liebe und Hoffnung. Sie haben Mitgefühl und Ideale.
Sie geben ihren Freunden und ihrer Familie moralischen Beistand. Frauen haben wichtige Dinge zu sagen und geben ALLES!!!
Wie auch immer - wenn es einen Fehler bei Frauen gibt, ist es der, dass
sie vergessen was sie wert sind.
Die Weltmacht der Winzlinge
Das größte Bauwerk Europas erstreckt sich über 5.760 Kilometer von der italienischen Riviera bis in den Nordwesten Spaniens. Es ist nur 600 Kilometer kürzer als die Chinesische Mauer und wurde in 83 Jahren aus dem Boden ge- stampft. Im wahrsten Sinne des Wortes, wohlgemerkt - denn es handelt sich hier um ein hochkomplexes Tunnelsys- tem, dessen unterirdische Kammern mittlerweile ganze Hotels an der Costa Brava ins Rutschen bringen. Den Bau- herren ist das gleich - sie expandieren fleißig weiter. Sie überlebten die Dinosaurier, Meteoriten-Einschläge und Eis- zeiten - mittlerweile haben sie 90 Prozent der Erde erobert - und nichts kann sie aufhalten.
Die Verantwortlichen in diesem Fall: "Iridomyrmex humilis" - die argentinische Marathon-Ameise. Zwei Millimeter klein - und ausdauernder als jede andere Art ihrer Gattung. In ihrer südeuropäischen Giganten-Kolonie reihen sich Millio- nen Nester aneinander - bestückt mit mehreren hundert Königinnen, die allesamt ihre Armeen zum Großbau-Projekt zusammengeführt haben. Möchte ein Mensch mit ihrem Arbeitstempo Schritt halten, müsste er alle sechs Tage einen 50-stöckigen Wolkenkratzer errichten.
Die weltweite Ameisenpopulation wird auf 10.000 Billionen geschätzt - mehr, als uns Sterne im Weltall bekannt sind. In 120 Millionen Jahren haben sich 2.000 Arten entwickelt, und obwohl ein einzelnes Tier nur das Zehnmillionstel ei- nes Menschen wiegt, sind sämtliche Ameisen schwerer als die gesamte Erdbevölkerung. Sie haben alle Kontinente außer der Antarktis erobert und alle Länder bis auf Island und Grönland. Ihre Kieferzangen schnappen mit bis zu acht- facher Schallgeschwindigkeit zu und sie tragen durchschnittlich das 20-Fache ihres eigenen Gewichts an Beute - ein Mensch müsste bei gleicher Leistung 1.700 Kilo stemmen und damit bei Tempo 20 umhereilen.
Unschlagbarer Trumpf der Ameisen ist ihr Gemeinschaftssinn: ein strenges Hierarchie-Gefüge, in dem die Königin das Sagen hat - und alle anderen zum Wohl des Volkes dienen. Das Eierlegen ist der Königin vorbehalten. Soldaten- ameisen bewachen den Eingang: Mit ihren 1.700 Fühlhärchen kontrollieren sie jeden, der passiert. Stimmt die chemi- sche Identität nicht, wird der Eindringling getötet. Für die Pflege der Eier, Larven und Puppen ist ein spezielles "Nan- ny-Team" zuständig, das für die rechtzeitige "Umbettung" des Nachwuchses sorgt. Gerät eine Ameise in das Nest ei- nes anderen Volkes, wird sie sofort in Stücke gerissen. Manche führen regelrecht Krieg untereinander. So vernichtet die südamerikanische Feuerameise andere Ameisenvölker auf ihrem Eroberungsfeldzug durch die USA.
Studien zeigten, dass eine isolierte Ameise selbst unter den besten Futter- und Umweltbedingungen in nur wenigen Tagen stirbt. Ohne ihr soziales Gefüge kann keine Ameise existieren. Sie braucht die Gemeinschaft so dringend wie Nahrung. Gemeinsam aber bewegen diese Tiere die Welt. Bestes Beispiel: die südamerikanische Treiberameise. Auf Beutezug bilden ihre Armeen kilometerlange Züge, die mit 20 Metern pro Stunde vorrücken - und alles überwälti- gen, was sich ihnen in den Weg stellt, ausgewachsene Raubkatzen inklusive. Vier Wochen brauchen sie, um ihr Re- vier "leer zu fressen" - dann ziehen sie weiter.
Nicht weniger aktiv sind die Blattschneideameisen: Studien zeigten, dass ein Fünftel der Laubproduktion des Amazo- nas-Regenwaldes in ihren Nestern verschwindet. Innerhalb weniger Tage können die Winzlinge eine ganze Plantage "entblättern". Die Blätter zermalmen sie zu Brei, der ihnen dann als Pilzdünger dient. Jede Kolonie züchtet in rund 2.000 unterirdischen Kammern, für deren Bau bis zu 40 Tonnen Erde bewegt werden, nährstoffreiche Pilzkulturen. Ei- ne Wissenschaft, die die Ameisen perfektionierten: "Bakterienbefall behandeln sie mit antibiotischen Sekreten", sagt der US-Forscher Richard Fell. "Die Ameisen entdeckten diesen Stoff schon 40 Millionen Jahre vor dem Menschen."
Der Fall ist klar: Ameisen sind Jäger, Landwirte und kleine Baugenies. Ein einziges Volk vernichtet bis zu 100.000 Schädlinge pro Tag, womit diese Tiere auch zu den besten Waldsanitätern der Erde zählen. Sie beschäftigen die ef- fizientesten Armeen der Welt, bestückt mit Soldaten, die sich nie verlaufen, weil sie sich an ausgelegten Duftmarken und den Sternen orientieren. Die komplexen Augen der Ameise dienen ihnen als Kompass. "Jeder, dem das nächste Mal eine Ameise über den Weg läuft", sagt Richard Fell, "sollte eines bedenken: Diese winzigen Wesen arbeiten an der Welteroberung. Und ihre Chancen stehen gut ..."